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Willingen-Bömighausen – Es klingt nach Vorfreude: Die heiteren Töne nehmen Schwung auf und werden heller, je länger das Stück „Heimwärts“ geht. „Erinnerung“ scheint sich hingegen langsam vorwärts zu
tasten, als müsste die nächste Note erst aus dem Gedächtnis hervorgekramt werden. Ob „Walzerträume“, „Neue Wege“ oder „Trostlose Tage“: Unterschiedliche Themen hat Hans Bärenfänger in den Liedern
aufgegriffen, die als Sammlung „Phantasievolle Klangwelten – 37 Klavierstücke zur Freude und Muße“ erschienen sind.

Stücke, die Stichworte musikalisch widerspiegeln, waren im 19. Jahrhundert als „Charakterlieder“ bekannt, erklärt der Bömighäuser. „Es ging mir darum, solche zu schreiben, die aber endlich mal nicht so schwer sind“,
berichtet der erfahrene Musiker. Es gebe wenig zeitgenössische Klaviermusik, die sich leicht erschließen lasse – die wolle er allen, die gerne mal in der Freizeit Klavier spielen, mit seinem Buch bieten.

Die Lieder haben meditativen und balladenartigen Charakter, die Harmonien entsprächen weitgehend der populären Musik, mit Anklängen an den Jazz. Die Einarbeitung erleichterten das vorwiegend ruhige Tempo und der
nicht zu große Tonumfang. Ein paar Herausforderungen ließen sich aber finden, hält Bärenfänger fest.
Die Liebe zur Musik währt sein ganzes Leben: 1946 in Willingen geboren, wuchs er in einer Zeit auf, in der mehr Haushalte Klaviere hatten. Auch seine Familie hatte ein altes Instrument. „Obwohl meine Familie nicht viel
Geld hatte, glaubte mein Vater an mich.“ Er bekam Unterricht an Akkordeon, Klavier und Orgel. Als Jugendlicher begann er, als Organist im Uplandzu spielen.
Beruflich wurde er Bauzeichner, dann Fachlehrer, schließlich Lehrer für die Mittelstufe. Bis zur Pensionierung arbeitete er in Willingen. Er bekam Trompetenunterricht und sammelte Erfahrungen in einem Klavier-Trio. In
Hamburg legte er die Dirigentenprüfung ab – Grundlage für die Arbeit mit Chor, Salon-Orchester sowie Pop-, Rock- und Jazzgruppen.
Gerne blickt er auf gemeinsames Spielen mit dem Konzertorganisten Bernd Wahl zurück. Als Lehrer veröffentlichte er mit seinem Kollegen Klaus Nordheim bereits das Schulliederbuch „Antifrustlieder von Hans und
Klaus“, welches das Kultusministerium für Schule in Hessen empfahl. Er leitete auch den Gospelchor „Highland Gospelsingers“ in Willingen, mitdem er Konzerte, CDs sowie ein Notenbuch gestaltete. Zuletzt spielte er im
Waldeischen Kammerorchester: „Meine musikalische Tätigkeit fand durch die Coronazeit ihr Ende, aber nicht meine große Liebe zur Musik“, hält er fest. Schließlich sei der Strube-Verlag auf ihn zugekommen; So kam es, dass Bä-
renfänger Lieder aus 20 Jahren, den Großteil seines Schaffens, noch in einem Buch veröffentlichte. Erhältlich ist es auf strube.de. Auch dem Youtube-Kanal strube_musik sind Klangbeispiele zu hören.

©WLZ Wilhelm Figge